Arbeitsprojekt

Diese Seite gibt es HIER auch  für Jugendliche!

 Wer sind wir?

Das Team des Arbeitsprojektes wird von vier erfahrenen MitarbeiterInnen der Ambulanten Dienste gebildet, unterstützt durch eineN PraktikantIn.
Die MitarbeiterInnen haben regelmäßige psychoanalytische Supervisionen, zu denen die Beteiligten aus Wohngruppe und Einzelstunde dazukommen; ggf. werden auch die jeweiligen externen KooperationspartnerInnen einbezogen.

Unser Ziel

Unser Ziel ist es jungen Menschen, die aufgrund einer psychischen Notlage oder Erkrankung aus den allgemeinbildenden Zusammenhängen gefallen sind, den Anschluss an die Gesellschaft, an Schule und Arbeit zu ermöglichen und nicht zurückgelassen zu werden. Dazu begleiten wir sie sehr eng auf dem Weg (zurück) in einen Schul- oder Arbeitsalltag.

Was wird hier gemacht?

Beim Arbeitsprojekt handelt es sich um eine Jugendhilfemaßnahme, die entweder im Rahmen der Pflegegelder durch unserer Wohngruppe, oder bei ambulanten Maßnahmen durch Fachleistungsstunden des Jugendamts finanziert werden. Das Arbeitsprojekt kann als sozialtherapeutische Vorstufe für die Angebote der Agentur für Arbeit gesehen werden, wobei die Begleitung auch bei der Aufnahme einer Maßnahme unterstützend weiterhin bestehen bleibt, um im Falle eines Scheiterns dem jungen Menschen weiterhin zur Seite zu stehen.
Im Arbeitsprojekt werden Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Belastungen bei der Gestaltung des Übergangs zwischen Schule und Beruf oder auch bei der Wiedereingliederung in schulische Zusammenhänge begleitet.
Zunächst geht es um das Erlangen von Grundarbeitsfähigkeiten wie Konzentrationsfähigkeit, selbständiges Bewältigen von Wegen zur Arbeit und Schule, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen und um soziale Kompetenzen. Hierbei wird sehr individuell entlang seiner Fähigkeiten eine Zukunftsperspektive auch mithilfe von Praktika entwickelt. Wir fangen die Jugendlichen bei Rückschlägen auf und unterstützen sie auf der Suche nach eigenen Interessengebieten. Das AP bietet dabei einen Übergangsort, um die Zukunftspläne auch auf ihre Realisierbarkeit hin zu überprüfen und konkrete Schritte zu gehen. Hierbei arbeiten wir immer auf eine Einbeziehung unserer Jugendlichen in bereits bestehende Angebot hin.
Der Übergang in die Schul- oder Arbeitswelt stellt häufig einen gravierenden Einschnitt im Leben dar, der manchmal einer besonderen, ganz individuellen Begleitung bedarf, damit dieser Übergang gut bewältigt werden kann und nicht zu einer Bruchstelle wird. An dieser Stelle bieten wir mit unserem Wissen und unserer Erfahrung eine gute Unterstützung, um in den neuen und vielleicht bis dahin mit Angst besetzten Lebensabschnitt gut anzukommen.

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Als zweiten Schwerpunkt hat sich im Laufe der Jahre die Wiedereingliederung in schulische Zusammenhänge gebildet. Dabei kooperieren wir mit jeglichen Schularten (Gymnasium, Realschule, Werkrealschule, Hauptschule, Gesamtschule, Grundschule, Förderschule, Schule für Menschen mit geistiger Behinderung, Schule für Erziehungshilfe, Berufsschule, Schule für Kranke etc.).
Auch hier geht es oft erst einmal um das Erlernen von grundsätzlichen Fähigkeiten, die notwendig sind um in dem sozialen Bereich “Schule” bestehen zu können. Bei SchulabsentistInnen, die lange Zeit nicht mehr in der Schule waren, können wir auch mit einer aufsuchenden Betreuung erste Kontakte herstellen, um so (Angst)Schwellen abzubauen und die ersten Schritte ins Arbeitsprojekt zu begleiten mit dem Fernziel, einen Schulbesuch wieder zu ermöglichen.

Flankiert werden die Angebote des Arbeitsprojekts durch sozialtherapeutische Einzelstunden, die von Kollegen der Ambulanz durchgeführt werden. Hier gibt es Zeit und Raum für den Jugendlichen, den er in Absprache mit dem Sozialtherapeuten individuell ausgestalten kann. Er kann ihn z.B. für persönliche Gespräche nutzen, aber auch Spaziergänge oder Spiele sind denkbar, die oft Hemmungen abbauen und den Beziehungsaufbau erst ermöglichen. Dieser innerpsychische Raum hat eine große Bedeutung für die Entwicklung der Jugendlichen. Während es im Arbeitsprojekt um das Erlernen von Fähigkeiten geht, also im weitesten Sinne um das Sich-Anpassen an soziale Realitäten, ist der sozialtherapeutische Raum von einer gewissen Freiheit von diesen Realitäten geprägt.

 

Unser Angebot

  • Bereitstellen einer Vormittagsstruktur in unseren Räumlichkeiten
  • Erstellung eines individuellen Konzepts, wie der Weg (zurück) in Schule oder Arbeit aussehen kann.
  • Erste Arbeitsversuche mit den MitarbeiterInnen des AP und Anfertigen eines Arbeitsprotokolls
  • Wöchentliche Arbeitsbesprechungen, Auswertung der Woche
  • Begleitung nach draußen (Schule, Agentur für Arbeit, Praktika etc.) – auch sehr konkret mit PKW oder öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Vor- und Nachbereitung sowie Begleitung von Arbeitsversuchen bzw. Unterstützung bei Hausaufgaben und schulischen Defiziten
  • Kooperation mit LehrerInnen, ArbeitgeberInnen und Ämtern
  • Hintergrunddienst für die Probeschule bzw. den Probearbeitsplatz
  • Tagesstrukturierende Überbrückung von Ferien- und Urlaubszeiten

 

zur Geschichte

Das Arbeitsprojekt wurde 1989 gegründet ...
um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Wohngruppe “Hagenwört”, die die Phase der allgemeinbildenden Schulen abgeschlossen haben, auf dem oft sehr schwierigen Übergang in das Berufsleben und das heißt auch: in das Erwachsenenleben zu begleiten. Das Arbeitsprojekt war und ist hier Teil einer „Gesprengten Institution“, in der die Aufgaben der Schul- und Arbeitsbegleitung sowohl räumlich als auch personell von denen der WohngruppenmitarbeiterInnen und denen der Sozialtherapeutischen Einzelstunden klar getrennt sind. Dieses Modell stützt sich auf die Erfahrung, dass durch diese äußeren Strukturen innere Strukturen in den KlientInnen aufgebaut werden können, die ihnen helfen, den Arbeitsalltag in Betrieben oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung besser bewältigen zu können.
Im Laufe der Jahre hat sich das AP auch den jüngeren SchülerInnen oder auch SchulabsentistInnen angenommen, unabhängig davon, ob sie in der Wohngruppe “Hagenwört” oder bei den Eltern leben. Wir helfen den jungen Menschen bei der Suche nach einer passenden Schulform und begleiten sie (zurück) auf dem Weg in einen bewältigbaren Schulalltag.